Gratis gleich kostenlos? – Die Nachteile von FreeMailern
Eine E-Mail ist ein elektronisches Äquivalent zum herkömmlichen Brief. Seit dem diese Form der Kommunikation den Brief in Punkto Geschwindigkeit und Menge der übertragbaren Informationen überholt hat, steht Sie im Visier der Behörden. Große Mailprovider mit mehr als 10.000 Mailkonten werden von staatlichen Behörden gesetzlich verpflichtet Einblicke in deren Mails zu gewährleisten. Diese Form der Überwachung dient dem Schutz vor Kriminalität.
Die für diesen Zweck geschaffenen Technologien dienen jedoch auch dem Provider Ihres Mailkontos. Dabei gilt der Grundsatz:
„Gratis ist nicht gleich kostenlos!“
Anbieter von Mailkonten betreiben hinter der schlicht wirkenden Webseite für Ihr Postfach ein großes Rechenzentrum. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von sehr leistungsfähigen Servern. Diese Server benötigen teure Lizenzen, sie verbrauchen Unmengen an Energie, sind klimatisiert, Brand geschützt und sind in mehrfacher Ausführung vorhanden, damit Sie bei einem Ausfall eines Servers dennoch auf Ihre Mails zugreifen können. Für den Betrieb dieses Rechenzentrums wird Fachpersonal für die Wartung und Weiterentwicklung benötigt. Dies alles verschlingt jährlich hohe Summen und muss finanziert werden. Nicht immer decken Werbeeinnahmen allein den finanziellen Bedarf.
„Doch wie können die Betreiber solcher großen Rechenzentren zusätzlich Geld verdienen?“
Tatsache ist, dass sich die Betreiber von FreeMailern in den AGBs und Datenschutzbestimmungen das Recht einräumen, Ihre Mails zu analysieren. Damit ist klar, dass der Betreiber Technologien zur Analyse und Erstellung von Statistiken aller Ihrer Mails besitzt.
„Welche Gefahr bedeutet das für mich konkret?“
Sofern Sie mit Ihren Mails nicht ins Visier von staatlichen Ermittlern geraten, sprechen wir nicht von einer Gefahr. Wir sprechen von der Erosion Ihrer Privatsphäre. Ihnen muss bewusst werden, dass in den letzten 10 Jahren Technologien, Gesetzte und AGBs geschaffen wurden, die eine Auswertung und Weiterverwertung Ihrer Daten ermöglichen. Es ist Ihnen nicht möglich einen Einblick dahingehend zu erhalten, wer am Ende Ihre Mails „mitliest“. Ob Bestellbestätigung eines Onlineshops, Kontoauszüge per Mail oder Buchungsbestätigung Ihres Urlaubs. Durch die Akzeptanz der Provider AGBs und Datenschutzbestimmung geben Sie all diese Informationen aus Ihrer Hand und stimmen so der Analyse Ihrer Daten zu. Unter diesen Gesichtspunkten ist es demnach nicht korrekt, Ihr Postfach als „Ihr eigenes Postfach“ zu bezeichnen.
„Gibt es weitere Nachteile eines Gratispostfachs?“
Ein Mailserver muss heutzutage hohe Kriterien erfüllen. Besonders beruflich genutzte Mailserver erfüllen in Hinblick auf Spamschutz und Zugriffsschutz hohe Voraussetzungen. Ein Gratispostfach unterliegt der Funktion, nicht dem Schutz! Auf bekannten Videoportalen findet man einfache Anleitung zum „Knacken“ von Gratispostfächern. Durch sogenannten Brute Force Attacken werden automatisch zufällig generierte Passwörter verwendet um den Login in Ihr Postfach immer und immer wieder zu versuchen, bis es dem Angreifer gelingt. Eine automatische Sperre Ihres Postfachs stellen die wenigsten Anbieter von Gratis Mails zur Verfügung. Der personelle Aufwand für die legitimierte Entsperrung ist zu hoch. Also wird auf diese Form der Sicherheit verzichtet.
„Was kann ich tun?“
Um der Massenauswertung und gezielten Spionage Ihres Postfachs zu entfliehen, steht Ihnen lediglich der Betrieb eines eigenen Mailservers zur Verfügung. Nur damit ist sichergestellt, dass Ihre Mails keiner Analyse und Weiterverwertung unterliegen. Ein eigener Mailserver erfüllt Sicherheitssperren, die bei Fremdzugriffen automatisch den Angreifer aussperren.